Das vielleicht wichtigste Statement zur 16. Pfingstregatta: Dieses Jahr gab`s keine Klagen 😊

Aber der Reihe nach, denn das allein ist noch keine Meldung wert.
Da Uwe die Verantwortung abgeben wollte, wurde noch 2017 vom Vorstand ein neues „Opfer“ gesucht. Bisher war ich relativ unbehelligt davongekommen, denn außer ein bisschen Unterstützung bei Ausschreibung und Segelanweisung hatte ich offiziell wenig mit den Vorbereitungen zu tun. „Alles kein Problem, das läuft ja fast von allein und selbst mitsegeln ist auch kein Thema“. Das klang weniger überzeugend als notwendig aber irgendwann sagte ich zu.
Es folgen die ersten Erinnerungen von Mathias an die Dokumente für raceoffice.org, Harald organisiert einen Termin beim Bürgermeister von Kühlungsborn, alle(!) langjährigen Helfer sagen wieder zu, die Kühlungsborner Segelvereine bringen ihre Regattatonnen früh ins Wasser, sagen Zieltonne, Regattabüro und Bestückung der Seebrücke zu, die Ausschreibung ist rechtzeitig veröffentlicht, wir können T-Shirts anbieten, Marten entwirft ein eigenes Logo, die Touristik-Service-Kühlungsborn (TSK) unterstützt uns bei den Liegeplätzen, die Segelwerkstatt Warnemünde mit den Taschen für die Sieger, die Metrans Deutschland mit Roter Laterne und dem begehrten Mittelpreis, die Pokale werden rechtzeitig wieder da sein, die online-Meldezahlen stimmen zuversichtlich, die Startnummern liegen bereit, das Wetter wird passen! Für unsere Kühlungsborner Partner hat Jörg Koch die Regie übernommen und bestätigt uns, dass alles wie gewünscht funktionieren wird.
Die erste Hektik kommt erfahrungsgemäß nach der Freitagsregatta auf, wenn beim ROYC die erste Runde der Anmeldungen erfolgt. Uta meistert den Verkauf der Shirts so souverän, wie zuvor schon die Bestellungen und den Kontakt mit der Druckerei. Gunnar R. und Thilo sind wieder das bewährte Team für die Formalitäten, Ingo plausibilisiert die angegebenen Yardstick-Werte akribisch und korrigiert notfalls in beide Richtungen. Das alles läuft erstaunlich reibungslos und so geht es auch am Sonnabend früh weiter.
Zum Meldeschluss zählen wir 61 Schiffe, welche in drei Gruppen eingeteilt werden. Aufgrund der Wetterlage haben wir uns für den s.g. großen Kurs entschieden, welcher vom Start über die ausgelegte Kreuztonne zur „Regattatonne OIS“, der Tonne „Toter Mann“ und von dort zum Ziel vor der Seebrücke Kühlungsborn führt.
Mit diesen Informationen starten wir in die Steuermannsbesprechung. Harald eröffnet die Veranstaltung, Wettfahrtleiter Gunnar K. und unser Startverantwortlicher Rainer unterstützen die Erläuterung des Ablaufs. Und dann kann es auch schon losgehen.
Das gute Wetter scheint einige zum trödeln zu animieren, weshalb eine kleine Startverschiebung notwendig wird, bevor alle Yachten im Startgebiet vor Warnemünde angekommen sind. Von unterwegs wird noch eine letzte Voranmeldung bestätigt, als die Donar-Besatzung mit Rene und Jan schon eine sehr auskömmliche Startlinie ausgelegt haben. Rainer dirigiert und kommentiert in bewährter Weise die Flaggensignale und alle drei Gruppen gehen ohne Frühstarter auf die Bahn.
Offensichtich ist die Thermik noch stärker als der Seewind und so wird die Kurswahl zum Lottospiel. Dicht an Land zu segeln hat im Moment Vorteile, doch irgendwann wird der Dreher auf NO kommen und dann ist es draußen besser. Das Feld teilt sich folglich in zwei Hauptgruppen. Wer es dazwischen versucht, sollte es schwer haben. Dann dreht der Wind wirklich, das kann den Rückstand derer draußen aber nicht mehr kompensieren. Während die kleineren Yachten nach der zeitweiligen Flaute zwischen den Windsystemen langsam das Zeitlimit im Auge haben, geht es vorn schon um OIS1 und Toten Mann. Und ganz offensichtlich gab es, was selten genug ist- einen Vorteil für Gennacker-Boote, sonst wäre diese Skippi nicht so weit vorn.
Auf der Seebrücke ist inzwischen alles für den Zieldurchgang bereit. Ingrid, Monika, Hartmut und Ingo haben die nächsten zwei Stunden gut zu tun, während die Touristen das dankende Winken der Segler auf sich beziehen. Kurz vor dem Ende des Zeitlimits und trotzdem erst 58 Namen auf der Liste stehen, ist dann weit und breit kein Teilnehmer mehr zu sehen. Wir hatten eine ordentliche Abmeldung vor dem Start, eine Yacht absolviert den Kurs, geht aber nach Grundberührung nicht durchs Ziel. Somit fehlen noch zwei Schiffe! Das ist kein gutes Gefühl, obwohl das Wetter ja nicht gefährlich ist und wir in allen drei Startgruppen Sicherungsboote bestimmt haben. Letztlich finden sich die Vermissten nach gemeinsamer Suche im Hafen. Ist es nicht eine Selbstverständlichkeit, sich bei vorzeitiger Aufgabe abzumelden? Wir werden die nächste Segelanweisung wohl entsprechend ergänzen müssen. Aber auch der Hinweis auf die unsicheren Tiefen bzw. nicht korrekte Seekarten zwischen der Tn Toter Mann und dem Ziel gehören unbedingt hinein.Im Hafen ist deutlich mehr Platz als wir es gewohnt sind, was wohl am stetigen Ostwinds liegt. Durch Harald`s Vorbereitung am Vormittag hat die TSK alle Teilnehmer unkompliziert eingecheckt, vielen Dank dafür!
Während die Teilnehmer ihr Adrenalin abbauen, herrscht im Org-Büro jetzt angespannte Stille. Gunnar und Thilo hacken die Zielzeiten in den Laptop, vergleichen, überprüfen und streichen ab. In Rekordzeit liegen die Ergebnisse vor, akribisch kontrolliert von Kirsten und den Zwillingen. So können wir fast pünktlich zur Siegerehrung kommen, die sofort auf der großen Bühne in das Hafenfest integriert wird.
Fast alle Sieger schaffen es dann auch auf die Bühne, wo Harald, Jörg, Serge, Gunnar und Heiko die Ehrungen in den Klassen und Sonderwertungen vornehmen. Exclusive Taschen, Festmacher und Zeiser von der Segelwerkstatt Warnemünde sind der Lohn für den Erfolg.
Der große Pokal für den Gesamtsieg, die schnellste gerechnete Zeit, wird vom Bürgermeister Rüdiger Kozian an die „Rolus“ vom MYCR übergeben. Spitzfindige Zungen behaupten, dass es der Silberkanne in den letzten Jahren häufig zu trocken war. Das können wir dieses Mal nicht bestätigen, die Kanne kreiste mit reichlich Sekt durch die Bänke.
Aber auch das „first ship home“ für Thoralf Wigger mit der schnellsten gesegelten Zeit, die „Rote Laterne“ und schließlich der METRANS-Mittelpreis für Mario Lilie (unterstützt von der jüngsten Segelsportlerin) werden gebührend gewürdigt und anschließend in großer Runde gefeiert.

Alles in Allem hatten wir eine gelungene Veranstaltung und einen wirklich schönen Segeltag, was will man mehr 😊

Nochmals vielen Dank an all unsere Helfer und Unterstützer und vor allem an Uwe, der diese Veranstaltung Stück für Stück zu der runden Sache gemacht hat, die sie heute ist !

Ein Artikel über die Pfingstregatta ist auch in der Segler-Zeitung 07/2018 erschienen.
Die offizielle Bilderserie hat uns Christoph Lippmann vom RSC 92 zur Verfügung gestellt.

Dann bis nächstes Jahr, Heiko

Die Sieger und Platzierten:

Yardstick 1: 1. Platz > SY „Intocicated“ / X 35 / Thoralf Wigger / WSC
2. Platz > SY „Gin Tonic“ / J 70 / Jan Thiemann / YCW
3. Platz > SY „Maiko“ / Farr 30 / John Victorin / ASVW