Max Georgi und Lissa Müncheberg beim Vorbereiten des 470er

„Max Georgi und Lissa Müncheberg sind neu im 470er. Starkwind und andere Widrigkeiten machten ihren RegattaEinstand bei der Warnemünder Woche zum Abenteuer.“

„Dienstagmorgen, kurz vor neun Uhr morgens bei der Warnemünder Woche. Lissa Müncheberg und Max Georgi sind schon an ihrem Boot, bereiten alles für den Start vor: die Segel, die Schoten. Am vierten Wettfahrttag in ihrer 470er-Klasse soll es endlich klappen – der erste gemeinsame Start der beiden Segler vom Akademischen Seglerverein zu Rostock (ASVzR). Lissa (20) und Max (18) segeln, seit sie klein sind – bislang tat das jeder für sich. Ein Mixed-Team im 470er sind sie erst seit drei Wochen. Der Potsdamer, der vor zwei Jahren nach Rostock umzog, um am Meer zu sein und seine Karriere als Leistungssportler voranzutreiben, war vorherim 29er erfolgreich. Lissa segelt seit ihrer Kindheit leistungsorientiert in verschiedenen Bootsklassen. „Für den Umstieg in den 49er war ich zu klein. Ich wollte aber unbedingt weiter in einer olympischen Bootsklasse segeln.Es ist schön, dass ich Lissa gefunden habe. Unsere Ziele sind dieselben“, sagt Max. Beide haben vor allem eines im Kopf: Segeln. Der Neuanfang der beiden, die nach ersten Ausfahrten bei der Warnemünder Woche erstmals Rennen fahren wollten, stand unter keinem guten Stern. Seit Sonnabend herrscht Starkwind. Lissa verletzte sich nach einer Kenterung am Schwert. Ein dicker blauer Fleck erinnert an das Missgeschick. Der Trainer der Crew, Ulf Lehmann, konnte die beiden bei ihrer Feuertaufe nicht betreuen, weil er krank ist. „Aller Anfang ist schwer“, kommentiert Max den holprigen Einstand.

Max Georgi und Lissa Müncheberg vor ihrem ersten gemeinsamen Start bei der Warnemünder Woche 470er

Die beiden waren trotzdem entschlossen, die Premiere durchzuziehen. „Es ist wichtig, im neuen Boot gemeinsame Praxis zu sammeln. Unsere Lernkurve zeigt im Moment steil nach oben“, sagt Max, der die 12. Klasse des Christophorus-Sportgymnasiums in Rostock besucht. Lissa, die in einer Seglerfamilie groß wurde, Soziologie studiert und beim Segeln als Vorschoterin beschäftigt ist, will möglichst schnell ein Gefühl für das 4,70 Meter lange Boot bekommen. Für das ambitionierte Duo sollte die Warnemünder Woche Testregatta sein. Das große Ziel ist eine Olympia-Teilnahme. Aber es ist ein langer und beschwerlicher Weg, sind sich beide einig. Um auf dieses Niveau zu kommen, brauche man acht bis zehn Jahre, weiß Steuermann Max, der in seiner alten Bootsklasse zur Weltklasse zählte. Gemeinsam mit Carl Krause feierte der Brandenburger bei der U-17-WM in Spanien den dritten Platz. Bei der Warnemünder Woche blieb ihnen der Start verwehrt. Nach langem Hin und Her in der Regattaleitung und auch im Team blieben die beiden auch am Dienstag an Land. „Wir haben mit unserem Trainer telefoniert und beraten. Wenn er hier gewesen wäre, wäre es vielleicht anders gelaufen. Aber das Risiko, uns und das Material bei diesen Bedingungen in Gefahr zu bringen, war dann doch zu groß“, begründete Max die Entscheidung. Von den gemeldeten neun Besatzungen starteten am Finaltag lediglich vier. „Wir ziehen unseren Plan durch und werden in dieser Woche sicher noch ein paar Mal trainieren“, meint Lissa. Obwohl der Auftakt unter keinem guten Stern stand – das Saisonziel bleibt unverändert: der Start bei den Junioren-WM, die vom 21. August bis 3. September in Litauen stattfinden. Kurz davor werden sich Lissa Müncheberg und Max Georgi auf dem Schweriner See und auf dem WM-Revier einsegeln“

Zum gesamten Artikel der Ostsee-Zeitung: https://www.ostsee-zeitung.de/sport/regional/warnemuender-woche-holpriger-start-fuer-neues-rostocker-mixed-team-JEJP2SBLH5GSNGIVAR3B3ZK66A.html

Quelle: „Ostseezeitung online vom 04.07.2023 und Printversion vom 08.07.2023“