Die Winterzeit
Wie auch in den letzten Wintern, wenn es draußen dunkel, kalt und ungemütlich ist, verbringen wir unser Training in der Gehlsdorfer Sporthalle und der Borwinschule. Dieses Jahr hatten wir zwei Sportgruppen, in Zusammenarbeit mit Turbine Rostock und vier Theoriegruppen. Im Februar ging es mit großer Freude nach Tschechien zum Skifahren und Snowboarden. Hier verfeinerten alle ihre Fähigkeiten. So verbrachten wir eine schöne Woche im Schnee bei Petr in seiner Pension Bily Horec!
Mit dem langen Winter hatten wir wie alle unsere Probleme, eisige Temperaturen und Schnee erschwerten die Bootsarbeit in Gehlsdorf ungemein, dennoch konnten wir zumindest die Boote fertigbekommen, die mit ins Osterlager wollten und so ging es trotz Schnee und Eis nach Rerik zum Segeln. Mit unseren Segelbooten zwischen dem Schnee waren wir nicht nur die Touristenattraktion, leichter Wind und Sonnenschein sorgten auch dafür, dass nicht ein einziger Segler um eine Auszeit bei den Trainingseinheiten bat. Dies zeigte wohl auch dem Winter, dass er nun endlich aufgeben soll und zum Ende des Lagers war dann auch der Schnee fast weg.
Unser Saisonbeginn
Direkt nach dem Trainingslager stand der Bernsteinpokal in Ribnitz an. Auch hier liefen im Vorfeld die Diskussionen, ob aufgrund der Temperaturen die Regatta überhaupt stattfinden sollte und der Bodden bereits wieder eisfrei sei. So waren es zwar weniger Teilnehmer als in den vorangegangenen Jahren – mit einem Sieg bei den Cadets und einem zweiten Platz bei den Opti B konnten wir jedoch zeigen, dass mit unseren Seglern dieses Jahr zu rechnen ist. Eine Woche später beim Gothaer Cup hatten wir bereits auswärtige Gäste aus Rerik und Malchow bei uns auf dem Gelände – ein Grund mehr rechtzeitig zu dem Wochenende auch die letzten Boote auf die Wiese zu bekommen und die Bootshalle auf „Sommerbetrieb“ einzurichten. So konnten wir selbst auch mit 2 420ern, 4 Cadets und 9 Optis an den Start gehen. Paul konnte in seiner zweiten Regatta des Jahres erneut einen zweiten Platz ersegeln. Auch wenn wir uns danach ein regattafreies Wochenende gönnten, war für uns nicht segelfrei.
Das reguläre Segeltraining – immer dienstags und donnerstags sorgt dafür dass wir nicht nur Spaß bei Segeln haben sondern auch für eine solide sportliche Entwicklung unserer Segler. Schließlich wollten wir ja auch noch mehr Erfolge erringen. Mit dem BMW-Cup in Güstrow stand die erste WM-Ausscheidung der Cadets an. Dass dieses Jahr die WM-Teilnahme heiß umkämpft würde zeigte sich bereits an dem großen Starterfeld: mit 52 Cadets toppten sie sogar noch die Optis und sorgten dafür, dass der Inselsee ordentlich voll war. Darüber hatte sich anscheinend auch der Wind erschrocken und sorgte mit leichtem und drehendem Wind für schwierige Segelbedingungen. Sowohl mit dem Wind als auch mit dem großen Feld kamen unsere Segler dann auch nicht ganz so gut klar und zeigten zwar gute Leistungen, die jedoch noch ausgebaut werden müssten, wenn Sie zur WM wollten.
Der Ostseecup der Cadets
Auch eine Woche später war das Starterfeld bei unserem eigenen Ostseecup mit 40 Cadets, davon auch zwei tschechischen Booten, angesichts des Reviers nicht unbeachtlich. Wie in den vergangenen Jahren konnten wir auf die Unterstützung von Axel Rafoth mit seiner Avior, Inga Ahrens und Egbert Svenson zählen. Da die ersten Wochen des Frühjahrs aufgrund der vielen Regatten ziemlich anstrengend waren, freuten wir uns nun auf ein paar Wochenenden Regattapause. Diese Zeit nutzten wir neben dem Training für eine Fahrt zum Schnatermann. Aufgrund des schlechten Wetters (Regen, Wind und nicht ganz so angenehme Temperaturen), waren es nicht ganz so viele Segler. So entschieden wir uns kurzerhand um – statt Motorbooten und Kinderjollen stiegen alle auf die Papillon auf. Im Matchrace zwischen 505er, Pirat und Vierteltonner ging es dann zum Schnatermann, wo wir von den Eltern mit einem glühendem Grill erwartet wurden. Auf der Rückfahrt konnten wir sogar Spi segeln, so dass wir zügig – und inzwischen auch fast trocken zurücksegeln konnten.
Segeln in Sachsen
Anfang Juni waren zwei Regattawochenenden unmittelbar hintereinander in Sachsen. Daher konnten wir die Boote gleich dort lassen und waren zumindest auf zwei Strecken etwas schneller. Mitte Juni stand die Sommersonnenwendenregatta in Rerik an. Doch statt sommerlicher Temperaturen war es vor allem windig, sodass sogar unser großes Mannschaftszelt vom Wind abhob und umgeworfen wurde. Dank unserer Verladegurte konnten wir es dann aber stabilisieren und doch noch eine trockene Nacht verbringen. Die letzte Regatta vor den Ferien war der Eurawasserpokal. Hier konnten wir noch einmal mit vielen Seglern an den Start gehen. Auch unsere jüngeren Nachwuchssegler beteiligten sich an der Regatta.
Meisterschaften in den Sommerferien
Im Gegensatz zu den vergangenen Jahren waren die Sommerferien dieses Jahr nicht für alle Segler frei. Zunächst standen die Deutschen Jugend- und Jüngstenmeisterschaften in Ribnitz an. In diesem Jahr wurden die Meisterschaften aller Jugend- und Jüngstenmeisterschaften wieder gemeinsam ausgesegelt. Über 16 Bootsklassen und 647 Boote sorgten dafür, dass es in Ribnitz kaum einen Nichtsegler gab. Wir selbst hatten ferienbedingt nur 2 Cadets am Start und Christian Zils. Er konnte als Aushilfs-Vorschoter von Hannes Krüger (RoYC) das erste Rennen mit einem dritten Platz abschließen. Leider konnten sie diese Platzierung nicht halten – was jedoch in einem hochrangigen Feld mit eingespielten Crews und bekannten Namen auch nicht zu verlangen war. Die Cadets mussten ihre Meisterschaften bereits vor den anderen Bootsklassen beenden, da es im direkten Anschluss an die Regatta direkt nach Belgien zur WM ging. Unsere Segler hatten sich letztendlich im harten Konkurrenzkampf um die WM-Plätze nicht ganz durchsetzen können, dank unseres Sponsors konnten wir trotzdem mit drei Schiffen an der parallel durchgeführten Promotional Regatta teilnehmen. Es erwartete uns neben einem Supersommerwetter eine professionell ausgerichtete internationale Regatta auf einem sehr anspruchvollen Segelrevier auf der Nordsee.
Zunächst war die Beachtung von Strömungsrichtung und –stärke für unsere Segler etwas, was sie in der Ausgeprägtheit nicht mal theoretisch kannten. Doch bald schafften Sie dies neben dem Segeln bei brechender Welle und in einem großen anspruchsvollen Feld zu meistern. Abgesehen vom Seglerischen war die Regattateilnahme für unsere Segler auch an Land ein großes Erlebnis – vom Erleben von Ebbe und Flut beim Baden, über Geschichtsunterricht am Atlantikwall am Lay Day bis hin zu Englisch-Nachhilfe beim Kubb-Spiel gegen Australien. Glücklicherweise haben auch die Golfcars unserer Herberge das gesamte deutsche Team gut verkraftet…
Ferienfreizeit im Sommerlager
Parallel zur WM sind unsere restlichen Segler auch nicht träge geblieben sondern gemeinsam mit Julian und Hans und ein paar Seglern von Turbine nach Kröslin ins Sommerlager gefahren. Die Kombination mit Schlafen in unseren Trainingslagerzelten und Verpflegung durch die Marina erlaubte es uns wieder, das Lager preiswert zu gestalten und dennoch voll aufs Segeln konzentrieren zu können. Auch das Wetter spielte mit, sodass wir alle Tage auf dem Wasser verbringen konnten. Einen Tag sind wir Richtung Rügen aufgebrochen, leider sorgte eine Flaute dazu, dass wir unser Mittag auf halber Strecke im beintiefen Wasser zu uns nahmen. Abends hatten die Kinder ebenso eine Menge Spaß. Rollenspielrunden mit dem Spiel „Werwolf“ waren jeden Abend auf dem Programm. Dann waren die Sommerferien um und pünktlich mit dem Schulbeginn ging auch unser wöchentliches Training wieder los.
Unsere Herbstsaison
Die Cadets fuhren nach Berlin zur Berliner Meisterschaft. Durch die starke Unterstützung unserer Optisegler gingen wir sogar mit 5 Booten an den Start. Oskar und Lasse konnten sich sogar den Vize-Meister-Titel sichern. Die LJM kurz danach fand in Ribnitz statt und wir konnten wie jedes Jahr mit vielen Booten teilnehmen. Unsere zwei Mannschaftszelte konnten wir genau nebeneinander aufbauen. So blieb uns dazwischen noch Raum zum Sitzen – und sogar zum Hausaufgaben machen. Die Landesjugendmeisterschaft war für viele unserer Segler die Abschlussregatta in ihrer Bootsklasse. Oskar, Anton und Johannes stiegen in den 420er um, ihre Vorschoter in den Opti und im Cadet wurden wieder Boote für die nächsten Nachrücker frei. Die verbleibenden Herbstwochen nutzten nun unsere Segler um mit ihren neuen Booten klar zu kommen.
Blaues Band der Warnow in den Jugendbootsklassen
Mitte September bei unserem Blauen Band der Jugendbootsklassen konnten dann viele bereits zeigen, dass sie sich in ihrer neuen Klasse auch der Regattabahn behaupten können. Mit 103 Booten konnten wir wieder viele Segler, auch aus Nordrhein-Westfalen, Berlin und Sachsen begrüßen. Dank der bewährten Mithilfe aus dem Verein fühlten sich wieder alle wohl und die Wettfahrten konnten reibungslos über den Kurs gebracht werden. „Die Härte“ von Ingo stand uns trotz eines kaputten Motors als Starschiff zur Verfügung. Auch das Team auf dem Zielschiff „Avior“ von Axel und das Regattabüro mit Birgit und Inga sowie unsere Wettfahrtleiter Mathias Mahnke und Peter Horn lieferten gute Arbeit.
Saisonausklang
Als letzte Rostocker Regatta folgte der Messecup. Mit dem Sieg bei den Cadets durch Paul und Sebastian und einem dritten Platz durch Michel bei den Optis war die Regatta für uns sehr erfolgreich. Die letzte Regatta des Jahres war der Nebelpokal in Güstrow, leider mal wieder mit fast keinem Wind – dafür mit viel Sonnenschein. Neben Paul und Michel, die ihre guten Plätze vom Messecup bestätigten, zeigte auch Johannes dass er seinen Opti sehr gut beherrscht. Vincent und Jannes konnten im Piraten zeigen, dass sie auch schon eine ganze Wochenend-Regatta durchstehen können und durften zwischendurch sogar steuern. Gegen die 470er hatten sie es jedoch im wahrsten Sinne des Wortes schwer bei Flaute und 4 Personen an Bord. Unser regelmäßiges Segeln in der Woche haben wir bis zur Zeitumstellung beibehalten.
Der Winter
Dann überrannte uns die Dunkelheit nun vollkommen, sodass die Boote geputzt im Jugendschuppen verstaut wurden und wir wieder mit dem Wintertraining in der Gehlsdorfer Sporthalle und der Borwinschule begannen. Mit dem Winter kam auch wieder ein bei den Kindern sehr beliebter Mann zu Besuch: Zur allgemeinen Freude aller besuchte uns der Weihnachtsmann auf unserer Weihnachtsfeier und brachte kleine Geschenke mit! Dafür wollte er dann aber auch ein kurzes Lied oder Gedicht vorgetragen bekommen, was die Kinder gerne taten.
Jugendschiff "Papillon"
Unser Vierteltonner Papillon war dieses Jahr nun auch endlich wieder in seinem nassen Element. Künftig soll nun auch wieder das Segeln mehr im Vordergrund stehen, Arbeit am Schiff muß sein, das Segeln sollte aber überwiegen und den jungen Trainern und den aus der Jugendgruppe herauswachsenden Seglern sollen eine Perspektive gegeben werden, das Dickschiffsegeln in unserem Verein zu erkunden. Bei der Regatta Rund Hiddensee ist in diesem Jahr leider beim Bruch eines Oberwants der Mast leicht aber nicht reparabel verbogen. Aufgrund der guten Kontakte zum Blue Bird haben wir deren ehemaligen Regattamast abwerben können. Mit einigem Aufwand durch Hans, Julian, Felix und Mäcky konnte er zwischen den Wochenenden der Jugendregatten mit frischen Wanten aufgeriggt werden, so dass sogar noch der Start bei der Senatorenregatta gelang. Dieser wurde mit einem Platz im goldenen Mittelfeld belohnt. Das Jahr fand dann am 16. November seinen Abschluß mit einer Tour nach Kühlungsborn, endlich die regattafreie Zeit unserer Jugendgruppe und eher die Möglichkeit mal selber zu segeln.
Vielen Dank an Birgit für den diesjährigen Bericht.