Im Winter steht zwar das Segeln auf dem Wasser ganz weit hinten an, dafür konnte dieses Wochenende im Club beim Blauen Leuchtdioden Band virtuell gesegelt oder das Wochenende vom 26./27. Januar 2013 mit etwas Auffrischung des Wettfahrleiter- und Schiedsrichterwissens verbracht werden. Wir waren mit unseren ausgebildeten MYCR Wettfahrtleitern- und Schiedsrichtern wieder beim Seminar zur Weiterbildung mit Lizenzverlängerung.

Jeden Winter bietet der Seglerverband Mecklenburg-Vorpommern (SVMV) Seminare zur Grundausbildung oder Weiterbildung von Schiedsrichtern und Wettfahrtleitern entsprechend der Ausbildungsordnung des Deutschen Seglerverbandes (DSV) an. Die Termine sind immer ab Herbst auf der Aus-/Weiterbildung Seite des SVMV zu finden. Die Teilnahmegebühren sind dank Zugehörigkeit zum SVMV stets sehr moderat und beinhalten bereits ein Mittag- und Abendessen.

Neben dem MYCR sind zahlreiche andere Vereine aus MV und Berlin beim Seminar dabei gewesen. Es fand in der Sportschule im Yachthafen Warnemünde statt und wurde von den Referenten Matthias Müller, Gode Sevecke und der Referentin Ilca Heinrich geleitet. Weiterhin hat Guido Moritz über modernes Regattamanagement auf Basis von Regattaportalen wie Raceoffice, Segelreporter oder Vereinswebseiten und verschiedener Auswertungssoftware – wie dem bei uns eingesetzen JavaScore.

Wer sich für den Ablauf so eines Seminars interessiert, schaut am besten einmal in den Anhang mit der Agenda. Für Regelinteressierte und Regattaorganisatoren ist die Webseite vom deutschen "Regelguru" Uli Finckh unbedingt zu empfehlen. Inbesondere hat Uli auch wieder seinen Vortrag zu den Regeländerungen der WR 2013-2016 bereitgestellt.

Hier noch einige wichtige Punkte der Weiterbildung in der Zusammenfassung:

  • In der WR 2013-2016 angepasste Definitionen: Zieldurchgang, Freihalten, Bahnmarken-Raum, Partei und Raum
  • Hinweis zum "Allgemeinen Rückruf", wird dieser verwendet, bleibt selbe Klasse im nächsten Start identisch. Vertauschen der Startreihenfolge nur über "Antwortwimpel" (AP).
  • Regel 41 "Hilfe von Aussen" – stets erlaubt für Besatzungsmitglieder, ausgeschlossen für Material.
  • Antrag auf Wiedergutmachung: müssen stets sobald als möglich nach Kenntnisse / Bekanntwerden der Gründe eingereicht werden.
  • Beweisaufnahme von Protestverhandlungen: Auch Schiedsrichter müsse ihre Kenntnisse noch während der Beweisaufnahme in Anwesenheit der Parteien darlegen.
  • Recht auf Berufung entsteht nun durch Regel 70.1(b) bei Verweigerung einer Verhandlung nach Regel 63.1.
  • Bei Fehlern in den ermittelten Fakten in einer Verhandlung kann weiterhin keine Berufung erfolgen. Hier müssen die Parteien weiterhin die Wiederaufnahme einer Verhandlung (wenn neue/andere Fakten vorhanden) noch am Veranstaltungsort beantragen.
  • Die Zone (Drei-Längen-Kreis an Bahnmarken) kann nicht mehr durch Segelanweisungen angepasst werden. Ehemalige Regel entfernt.
  • Low-Point-System ist nun ebenfalls verbindlich, damit keine Angabe mehr in einer Segelanweisung notwendig.
  • Angepasste Wertungsbezeichnung: RET = Aufgegeben (auch nach Zieldurchgang; vorher RAF), DPI = Wertungsstrafe gegeben

Falls im Club Interesse besteht, können wir gern einmal einen kleinen Kurs zum Thema Wettfahrtregeln, Wettfahrtleitung und Schiedsgericht abhalten. Auch bei weiteren Fragen zu Regatten meldet euch gern bei Mathias.